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Veranstaltung über rechtsradikale Musik

Hans Joachim StockschlägerUnterricht einmal anders - dieses Erlebnis hatten am Freitag, dem 28.05.04 Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs der Franz-Dinnendahl-Realschule. Mit ihnen besprach Hans Joachim Stockschläger, Referent der Friedrich-Naumann-Stiftung, die Gefährlichkeit rechtsextremer Musikangebote. Dieses Thema hatte die Musiklehrerin Renate Keus ausgesucht, weil Musik ein wichtiger Bestandteil des Lebens Jugendlicher ist und gerade rechtsextreme Agitatoren damit sehr bewusst arbeiten. „Hier hat auch die Schule die Aufgabe Aufklärung und Vorsorge zu betreiben“, erläutert Keus. Vor allem die musikalischen Kostproben hatten es in sich. Neben der als Neonazi-Musik bekannten Skinhead-Musik mit Texten wie „Kanacke verrecke“ sind es heutzutage zunehmend die leiseren Töne, die gewaltverherrlichend und fremdenfeindlich daherkommen.

Der Referent machte deutlich, dass die Musik in der rechten Szene mehrere Aufgaben erfüllt: Einerseits dient sie als Lockmittel für Kinder und Jugendliche, dann verbreitet sie sehr einprägsam Vorurteile und Gewaltbereitschaft, und schließlich ist die Musikszene ein wichtiges rechtsextremes Kommunikationsmittel. Spaß wird versprochen, Abwechslung vom tristen Alltag, Ablenkung der Aggressionen in die Musik und in den Alkohol. Das gelingt auch in der Regel. Doch was die Konzertbesucher auch abbekommen, sind knallharte politische Botschaften, die meist in knackigen Schlüsselbegriffen verpackt werden und sich durch die ständigen Wiederholungen auch bei Nicht-Neonazis festsetzen.

Wenig bekannt sind in der Öffentlichkeit die sogenannten Liedermacher, die mit der Gitarre in der Hand eine immer größer werdende Anhängerschaft erreichen, oder Bands, die bekannten Volks- und Popliedern neue Texte wie „Sonderzug nach Mekka“ verpassen.

„Wir sollen über rechtsradikale Musik informiert werden? Da muss man doch nur ein paar Nummern der Böhsen Onkelz hören, damit hat es sich“, mutmaßte eine Schülerin im Vorfeld. Doch so einfach ist es leider nicht. Nach der Doppelstunde zeigten sich Schüler wie Lehrer erschrocken über das Ausmaß an Menschenverachtung und Gewalt, das die Lieder beherrscht.

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Franz-Dinnendahl-Realschule, Schönscheidtstr. 174, 45307 Essen

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