Kann man das - mit dreißig Sechzehnjährigen nach England fahren? Soll man überhaupt noch Klassenfahrten nach England unternehmen, wo es doch bekannt teuer ist? Solche und ähnliche Zweifel kurvten fast ein Jahr lang in meinem Kopf herum. Aber sieh an - man konnte!
Fleißige Hände der Schülerinnen und Schüler beim
Waffelbacken und Autoreinigen bereicherten die Klassenkasse, die uns als Extra einen
Tagesausflug nach London spendierte. Einsichtige Köpfe konnten verstehen und umsetzen,
dass auf einer Klassenfahrt nicht alles erlaubt ist. Eltern griffen tief in der
Geldbeutel. Unser Aufenthalt im kleinen Jugendhotel an der Seepromenade von Hastings
an Englands sonniger Südküste wurde ein Erfolgserlebnis!
Sogar das Wetter spielte mit, so dass der steile Kiesstrand häufig von einer munteren deutschen Truppe -meiner 10d - bevölkert wurde. Die Unerschrockensten schwammen tatsächlich im stark salzigen Meer, kamen allerdings blau zitternd ziemlich schnell wieder an Land.
Überraschende Erfahrungen mit unserem exotischen Gastland konnten wir alle machen:
Ob bei der Ankunft, als der Fußball auf die Küstenstraße rollte und - rein zufällig (?) - die Autos aus der verkehrten Richtung kamen, aber für einen deutschen Fußballkünstler scharf bremsten . Als es gleich am ersten Abend Fish n Chips gab Dass es nützlich war, fünf Jahre Englisch gelernt zu haben, um dann bei Mäc Doof (oder ähnlich) vier Tage lang immer das gleiche Essen zu ordern Als man im Zug nach Eastbourne merkte, dass zwar die Klasse schon ausgestiegen war, aber britische Bahnangestellte auch ganz nett sein konnten Oder als Mann (??) entdeckte, dass England voller netter, hübscher Mädchen ist . Oder als wir aus den Liegestühlen im Londoner Park höflich vertrieben wurden und unsere dreieckigen Sandwiches auf dem feuchten englischen Rasen sitzend verspeisen mussten
Überhaupt hat London einen starken Eindruck hinterlassen, nicht nur in den Füßen durch unserem langen gemeinsamen Stadtspaziergang , auch in den Ohren von den dröhnenden Bussen und kreischenden Taxen, vor allem in den Herzen der 10d. Schade nur, dass der Tag dann doch viel zu kurz war und uns abends ein Regenschauer klatschnass in die U-Bahn trieb und Richtung Rückfahrt . Wir hätten noch so viel vorgehabt zu sehen.
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Mit dem roten Doppeldeckerbus durch grüne Schafweiden zu Englands berühmtesten weißen Kreideklippen, den Seven Sisters, zu fahren, nachdem man die Busverbindung englisch erkundet hatte, - auch das war eine neue Erfahrung. Über acht Kilometer ging es auf und ab immer entlang der Steilküste. Gut, dass diesmal unsere Ausrüstung stimmte, denn der Seewind pustete kräftig, bevor die Sonne durch brach. Und was für ein Glück, dass ein Hosenboden gut gepolstert war für die Rutschpartie am steilen Abstieg nach Eastbourne! |
Sehr müde und mehrheitlich sehr zufrieden stiegen wir am Samstag Abend aus dem Bus - um tausend englische Erfahrungen reicher. Ein herzliches Dankeschön an die Eltern, die die Fahrt ermöglicht haben!
Regine Schmidt-Kessler, Klassenlehrerin der 10d
Franz-Dinnendahl-Realschule, Schönscheidtstr. 174, 45307 Essen
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