„Zukunft“ steht im Stundenplan

LEHRSTELLEN / Statt die Schulbank zu drücken, informieren Jugendliche sich bei der Ausbildungsbörse über Perspektiven.

„Ein Beruf, in dem man mit Menschen zu tun hat“ soll es für Cigdem Su und Funda Itmis sein. Wie Tausende weiterer Schüler bekamen die 15-jährigen Mädchen gestern schulfrei, um sich bei der Zukunftsbörse der Franz-Dinnendahl-Realschule nach passenden Ausbildungsgängen umzusehen. Am Stand des Daimler-Chrysler-Händlers Lueg wurden die beiden fündig: Automobilkauffrau - das wärs.

Insgesamt präsentieren sich gestern und heute 54 Arbeitgeber in den Klassenräumen und auf dem Hof der Krayer Schule. Bei der vierten Ausgabe der Börse sind nicht mehr nur örtliche Betriebe vertreten, auch die Großen ihrer Branche - Hochtief, RWE, ThyssenKrupp - suchen Kontakt zum Nachwuchs. Und das bunte Event ist keine Augenwischerei: Beim vergangenen Mal kamen 239 Ausbildungsverträge zustande.

Siegfried Heidrich freut sich besonders über den Erfolg. Vor acht Jahren befand der damalige Pflegschaftsvorsitzende, das Sommerfest der Schule sei zwar „ganz nett“, bräuchte aber mal etwas Zeitgemäßes. Heidrich lud zwölf Betriebe ein, die mit Tapeziertischen anrückten und Broschüren verteilten. Was als Internum anfing, ist zum Anziehungspunkt für Acht- bis Zehntklässler aller Schulformen geworden. Auch bei der Börse 2003 ist Heidrich, heute Vorsitzender des Fördervereins, die treibende Kraft - obwohl der eigene Sohn die Schule vor Jahren verlassen hat.

Für Mitja Ries steht der Abschluss in zwei Jahren an. Der Achtklässler der Hauptschule Eiberg hat ein klares Ziel vor Augen: Chemikant möchte er werden. Mitja hatte gehofft, am Stand von Goldschmidt etwas über Praktika zu erfahren und wurde mit einem Infoblatt abgespeist. Das DRK ist besser gerüstet: Im rot-weißen Gefährt können Interessierte den Arbeitsplatz eines Rettungsassistenten unter die Lupe nehmen. Auch bei Siemens hat man sich Gedanken gemacht: „Die Hemmschwelle uns anzusprechen ist hoch“, sagt Reinhold Koch, Leiter der technischen Bildung. Die Azubis, die er deshalb mitgebracht hat, kommen schnell mit den Kids ins Gespräch. Dass deren Fragen durchaus pragmatisch sind, weiß auch Karl-Heinz Mroos: „Die wollen erstmal wissen, ob das Geld stimmt“, lacht der Schornsteinfeger.

HELEN SIBUM

Quelle: Dieser Link führt zu einem externen Angebot, für dessen Inhalt  wir nicht haftbar sind. www.NRZ.de vom 10.07.2003 / LOKALAUSGABE / ESSEN

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