Im Dom gibt es krumme Wände
SCHULPROJEKT / Fünftklässler schreiben Kirchenführer für Kinder und hörten Ungewöhnliches von der Münsterkirche.
Beim Familienurlaub ist es doch eigentlich das Langweiligste: mit Vati und Mutti durch alte Kirchen zu laufen. Doch 27 Fünftklässler aus der Franz-Dinnendahl Realschule in Steele sehen das ganz anders und fragten den Kirchenführer im Dom nach seinem Arbeitsplatz. Wie hoch denn nun die Türme seien und wie viele Menschen in die Kirche passen. Selbst erfahrene Kirchenführer erleben selten so motivierte Kinder. Aber alles hat seinen Grund: „Wir machen ein Buch über Kirchen, damit andere Spaß haben in die Kirche zu gehen“, war die Antwort der Schüler.
Interessantes fanden sie bei ihrer Spurensuche im Dom heraus. Ein „physikalischer Test“ brachte zu Tage, dass die Wände der Krypta nicht gerade, sondern rund sind. „Sie wurden mit Absicht so gebaut, damit sie den Schall besser übertragen. So konnten auch die Besucher in den hinteren Bänken verstehen, was vorne gesprochen wurde“, lautete die Antwort.
Eine Schatzsuche führt nicht immer zu einer Truhe mit Goldmünzen. „Wie teuer ist die Goldene Madonna?“, fragte Fünftklässler Christian. Die Schüler wollten gerne Zahlen wissen, aber als Summe sei des Wert des Essener Schatzes nicht auszudrücken. Schon eineinhalb Stunden waren vergangen und immer noch wollten die Kinder mehr erfahren. Für Schulleiterin Bernadette Eberhardt ein Zeichen, dass das Konzept „Kinder schreiben einen Kirchenführer für Kinder“ gelungen ist. Alles aus Sicht von Kinderaugen und ein Kunstführer mit Ideen für Jüngere. „Kirchenfenster aus- oder abmalen - da lassen wir uns etwas einfallen“, so Eberhardt.
Mit dem Kirchenführer sollen zunächst die Schulen im näheren Umkreis in Steele erreicht werden. Weitere Stadtteile sollen aber folgen. Erst einmal besuchen die Realschüler noch weitere Essener Kirchen. Der Dom war nur die erste Station.
Quelle: 
www.NRZ.de vom 03.03.2004 /
LOKALAUSGABE / ESSEN
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