Wir hatten die einmalige Gelegenheit einen Tag auf dem Gestüt Rahmannshof in Überruhr zu verbringen. 1830 und 1849 wurden Ställe an das 1799 errichtete Gestüt angebaut und 1996 renoviert. Auf dem 26 Hektar großen Gelände arbeiten sechs bis sieben Leute.
Ulla von Bormann leitet das Gestüt gemeinsam mit ihrem Mann Thomas Blass. Sie erzählte uns, dass sie und ihr Mann sich schon immer ein Gestüt wünschten.
Jeden Morgen stehen sie um 7 Uhr auf, füttern, putzen, longieren, reiten, misten die Pferde und betreuen die Kunden. Abends um etwa 19 Uhr ist Feierabend. Das Gestüt hat zehn Weiden und zwei bis drei Paddocks. Das sind Sandplätze, auf denen die Pferde sich austoben können.
Das neu renoviertes Wohnhaus, in das die Gestütsleiter in ein paar Wochen einziehen, liegt auch auf dem Gelände. Schul-Reitunterricht für Anfänger gibt es hier nicht, da sich Herr Blass und Frau von Bormann auf Zucht und Ausbildung der Pferde konzentrieren. Sie besitzen 15 Zuchtstuten und drei Deckhengste. Ihre erfolgreichen Pferde haben im vergangenen Jahr 13 Fohlen bekommen. Die Züchter waren schon bei circa 25 Geburten dabei. In diesem Jahr sind wieder zahlreiche Stuten tragend, und die Gestütsleiter rechnen mit etwa zwölf neuen Fohlen.
Sie züchten hauptsächlich Warmblüter. Die Zuchtstuten werden nur in Ausnahmefällen natürlich befruchtet. Meist wird tiefgefrorener Samen (TG-Samen) verwendet. Auch auf anderen Gestüten werden Stuten häufig so besamt, da der sogenannte Natursprung, bei dem der Hengst die Stute deckt, gefährlich werden kann, und die Tiere sich gegenseitig verletzen können.
Unter den zehn Weiden auf dem Rahmannshof gibt es eine spezielle Fohlenweide. Die Fohlen und Zuchtstuten haben einen eigenen Stall. Es gibt hier auch pensionierte Pferde, also alte Tiere, die hier ihr Gnadenbrot bekommen. Man kann dort selber reiten oder sein Pferd reiten und ausbilden lassen. Die Mitarbeiter starten selbst auf Dressur- und Spring-Turnieren bis zur höchsten Klasse S.
Ein Teilbeitritt kostet 170 Euro. Eine Dressurausbildung dauert ein paar Jahre. Es kommt auf das Talent des Pferdes an und auf die Klasse, in der es ausgebildet werden soll. Ein Springpferd auszubilden dauert nicht so lange.
Der Hof hat zwei Pferdewirtschaftsmeister, die die Pferde ausbilden. Um Pferde zu verkaufen, inseriert der Rahmannshof in Zeitschriften. Auch ins Ausland wurde schon verkauft, z. B. nach Ungarn oder Kanada. Frau von Bormann und Herr Blass nehmen ebenfalls mit ihren Pferden an Turnieren teil und haben schon viel gewonnen. Ihre Hengste gehen auch zu Körungen.
Weitere Infos im Internet: www.thomas-blass.de.
Franz-Dinnendahl-Realschule, Schönscheidtstr. 174, 45307 Essen
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