Essen, 11.05.2010, Zeus-Reporter
Essen. Feierstimmung und Alkohol - für viele Jugendliche ist das alltäglich. Angesichts der Selbstverständlichkeit mit der sie in der Öffentlichkeit mit Alkohol umgehen, stellte sich uns die Frage, wie ihre Mitbürger damit umgehen und ob es sie interessiert, dass Kinder unter 16 Jahren Alkohol trinken? Wir haben uns für einen Tag mit Alkoholflaschen, die mit Apfelsaft gefüllt waren, in die Innenstadt getraut - in der Hoffnung, dass Passanten uns über die Gefahren des Alkohols aufklären.
Schon in den ersten Minuten bekamen wir beleidigende Kommentare wie: Schlampe. Vor allem schockierten uns die Erwachsenen im Alter von circa 20 Jahren, denn einige von ihnen riefen uns Wörter wie Prost hinterher, andere fragten uns sogar, ob sie vielleicht ein Glas Wodka von uns abkriegen würden. Nur selten hörten wir belehrende Kommentare. Wir gingen in einige Läden und fragten Fremde, ob sie uns Alkohol kaufen würden. Manche boten wirklich an, uns etwas zu kaufen. Nachdem wir die Leute aufklärten, benutzten die meisten die Ausrede, dass sie gedacht hätten, wir seien über 18 Jahre alt.
Als wir in Richtung Hauptbahnhof gingen, trafen wir unterwegs zwei Polizisten, die uns ansahen, aber nichts sagten. Wir gingen öfter an ihnen vorbei, doch die Beamten sagten wieder nichts. Sie benutzten dieselbe Ausrede wie die Leute im Supermarkt.
Danach behaupteten sie, uns nicht gesehen zu haben, obwohl sie uns anfangs beobachteten. Es enttäuscht uns sehr, wie einige Leute auf uns reagierten. Doch am meisten verletzte uns der Satz: Ihr frechen Gören seid doch sowieso nicht meine Kinder.
Franz-Dinnendahl-Realschule, Schönscheidtstr. 174, 45307 Essen
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