Meine Erfahrungen im Hospiz
Ein Hospiz ist gar nicht so ein schlimmer Ort, wie man am Anfang denken könnte. Ganz im Gegenteil, ein Hospiz kann ein schöner Ort sowohl für seine Bewohner als auch für deren Angehörige sein. In einem Hospiz geht es nicht darum, dass man sterben wird, denn das wissen die Leute, die dort hinkommen, schon. Vielmehr steht im Vordergrund, den Kranken noch eine gute Zeit zu schenken. Das erfuhr unser katholischer Religionskurs gemeinsam mit Frau Bonnekamp im Hospiz Essen-Steele am Hellweg.
Die Pfleger bemühen sich dort, so gut sie können, auf die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner einzugehen. Viele Bewohner beschreiben diesen Ort als das Paradies ihrer letzten Tage, in dem sie die ganzen Schmerzen und das Leid der vergangenen Zeit hinter sich lassen können. Alle Menschen, die in ein Hospiz kommen, sind unheilbar krank, also austherapiert. Sie erhalten nur noch Medikamente, die die Schmerzen und Symptome der Krankheit lindern. An diesem Ort kümmert man sich nicht nur um die Kranken, sondern bezieht auch die Angehörigen mit ein. Diese können sich mit Psychologen unterhalten und über ihre Ängste reden, denn „wenn es soweit ist“, dann ist es wichtig, darüber zu sprechen. Das nennt man dann Trauerbegleitung.
Ich finde es gut, dass es so etwas wie ein Hospiz gibt, denn ich glaube, dass es den Menschen den Tod leichter macht und sie in Ruhe und Frieden gehen können. Es ist klar, dass es nie schön ist, wenn jemand, den man liebt, stirbt, aber an einem solchen Ort ist es in Ordnung, wenn man weint. Dort muss man nicht stark sein. Das Lachen wird dort aber auch nicht vergessen, denn die Freude sollte im Leben überwiegen, egal wann und in welcher Lebenssituation man sich gerade befindet! Früher oder später sehen wir uns alle da oben wieder.
Sarah Menke, 10b